Formen von Prestige in Kulturen des Altertums
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M.A. Martin Gruber

Dissertationsprojekt: Baudekor an mesopotamischer Sakralarchitektur (Arbeitstitel)

Dissertation erfolgreich verteidigt, München 2/2016

Aufgabengebiet

Vorderasiatische Archäologie

Dissertationsprojekt

Ausgangspunkt des Dissertationsvorhabens ist eine ausführliche und kritische Bearbeitung des Baudekors an Sakralbauten des 2. vorchristlichen Jahrtausends in Mesopotamien, mit Schwerpunkt auf die bauplastische Gliederung der Fassaden. Über die rein formale Bestimmung der unterschiedlichen Gliederungselemente hinaus, wird das Phänomen des fast ausschließlich an Sakralarchitektur angebrachten Baudekors im seinem archäologischen und architektonischen Kontext innerhalb der oft weitläufigen Tempelanlagen sowie innerhalb des urbanen Netzes untersucht, um hieraus Rückschlüsse auf die besondere Stellung von Baudekor im Stadtbild und dessen mögliche Bedeutung für die Stadtbevölkerung zu ziehen. Als wesentliches Merkmal erscheinen regelhaft Anbringungsorte an gut sichtbaren und prominenten Teilen des Tempels (Außenfassaden, Tordurchgänge usw.), die von der Stadtbevölkerung wahrgenommen werden konnten und die dadurch ein erhöhtes kommunikatives Potential aufweisen. Mit Hilfe archäologischer und philologischer Quellen wird das Motivrepertoire des Baudekors erfasst; darüber hinaus ergänzen Keilschrifttexte und die darin verwendete Bildersprache und Symbolik die Bedeutungsinhalte des Baudekors. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nach der Wirkung der Gebäude und deren Ausrichtung bzw. Rolle für die Stadtbewohner und deren gesellschaftliche Identität nachgegangen, indem versucht wird, das Baudekor und die Tempel als gesellschaftlichen Bezugspunkt und als möglichen Orientierungspunkt gemeinschaftlicher Wertevorstellungen herauszustellen.