Formen von Prestige in Kulturen des Altertums
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Katja Sternitzke

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Katja Sternitzke (Vorderasiatische Archäologie)

Das Kassitenzeitliche Babylon – Die Bestattungen im Merkes

IDie Kassiten sind nicht nur die am längsten herrschende Dynastie in Babylonien: Zahlreiche Textdokumente dokumentieren auch die intellektuelle Vielfalt, den Fortschritt und blühenden Handel und die weit reichenden internationalen Beziehungen Babyloniens in dieser Periode.

In der 2. Hälfte des zweiten Jahrtausends v. Chr. bestimme die Kassitendynastie maßgeblich die Geschicke im Vorderen Orient mit. Babylon wählte sie als erste Hauptstadt, zudem gilt die Stadt am Euphrat auch als ihr religiöses und geistiges Zentrum.

Aus diesem Umfeld stammt ein reicheres Wohnviertel mit Hausbestattungen, der so genannte „Merkes“, dessen Untersuchung Gegenstand dieser Dissertation ist. Dabei soll nachgeforscht werden, in wie weit sich Prestige-Gedanke und Prestigegut v.a. in den Bestattungen nachweisen lässt. Erste Indizien (reich ausgestattete Grüfte, große Anzahl von „modischen“ Quarzkeramikgefäßen) sprechen dafür.

Darauf aufbauend soll geklärt werden, inwieweit das den Objekten und Handlungen eigene Ansehen auf eine soziale, ökonomische, ästhetische, religiöse oder andere Weise determiniert ist.
Schließlich stellt sich die Frage nach dem „Warum“. So soll untersucht werden, ob und wie das Verwenden von prestigeträchtigen Objekten und Handlungen beim Akkulturationsprozess dieser nicht originär babylonischen Dynastie bewusst eingesetzt wurde. Auch die Frage, ob es sich eher um „lokale“ Prestigephänomene handelt oder ob auch die weit reichenden, transkulturellen Beziehungen Einfluss darauf genommen haben, welchen Grabbeigaben und –sitten im kassitenzeitlichen Babylon Prestige zugeschrieben wurde, soll geklärt werden.