Formen von Prestige in Kulturen des Altertums
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Katja Kröss

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Katja Kröss (Alte Geschichte)

Die politische Rolle der plebs urbana in der Kaiserzeit (Arbeitstitel)

Die politische Rolle bzw. Bedeutung der plebs urbana in der Kaiserzeit mag auf den ersten Blick als ein ausreichend behandeltes Thema erscheinen. Dennoch dürfte sich eine neue, systematische Untersuchung als lohnend erweisen: Tatsächlich fehlt nämlich eine Studie, die sich systematisch mit den politischen Kommunikationsmechanismen zwischen Plebs und Kaiser auseinandersetzt. Zudem ist die Bewertung, die das stadtrömische Volk insbesondere seit den Neunzigern des letzten Jahrhunderts im Rahmen des so genannten Akzeptanzmodells erfuhr, zu überdenken. Dieses besagt, dass die plebs urbana eine einmütig auftretende Großgruppe und zu politischer Eigeninitiative fähig und willig sei, außerdem in machtpolitischer Relevanz Senat und Heer kaum nachstehe.

In diesem Sinne soll nach einer einleitenden Untersuchung zu den Lebensbedingungen der Plebs und einem Überblick über die Bedeutung derselben in der (späten) Republik den Fragen nach den Möglichkeiten des politischen Handelns der plebs urbana, ihren Schnittstellen mit den anderen gesellschaftlich relevanten Gruppen, ihrer Bedeutung für den Princeps und damit ihrer faktischen Einflussnahme für die ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte nachgegangen werden. Beantwortet werden soll damit auch die Frage nach der Konstituierung von Ansehen: Welche Rolle spielte die Plebs für das Prestige eines Kaisers? Weshalb wandten sich einige Kaiser mehr, andere weniger in ihrer Programmatik (Münzen, Inschriften, Reliefdarstellungen etc.) der Plebs zu? Und umgekehrt: Was hatte dies für Auswirkungen auf das Ansehen des stadtrömischen Volkes? Schließlich ist eine grundsätzliche Frage zu klären: Welche Bedeutung hatte das Status- und gleichzeitig auch Prestigebewusstsein der plebs urbana als hauptstädtische Bürgerschaft in Abgrenzung zur übrigen Reichsbevölkerung für ihre gesellschaftlich-politischen Aktionen?