Formen von Prestige in Kulturen des Altertums
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Katharina Yu

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Katharina Yu (Indologie)

Verzicht als Prestigebildner: altindische Asketenbewegungen

"Indien ist die Heimat des Eremitenthums, der classische Boden der Askese." (Haberlandt, M.: "Der altindische Geist", Leipzig 1887, 225.)

Aussagen wie diese finden sich häufig in der Literatur. Indien ist das Land, welches mit seinen Weltentsagern, umherwandernden Mönchen, nackten Asketen, Yogis usw. den auswärtigen Betrachter bis in die Gegenwart fasziniert. Asketen sind dort mehr als eine gesellschaftliche Randerscheinung, und sie verfügen über ein enormes Ansehen, das in dieser Form und Intensität einmalig sein dürfte und sich sehr weit zurück verfolgen läßt.

In der Vergangenheit sind zahlreiche Arbeiten zum Thema Askese im Alten Indien erschienen, die z.T. völlig unterschiedliche Forschungsansätze und Erklärungsmodelle zur Entstehung von Askese gewählt haben. Bisher liegen jedoch noch keine Arbeiten vor, die den Aspekt des Prestiges oder verwandter Begriffe als Ansatz benutzt haben. Daher soll im Rahmen des Dissertationsprojektes die Konstruktion von Prestige durch Verzicht im Alten Indien mit den Mitteln der philologisch-historischen Forschung analysiert und erklärt werden.

Als Quellen dient in erster Linie die einschlägige Literatur. Zu untersuchen ist die Zeitspanne von ca. 500 v. Chr. bis ca. 500 n. Chr., da in diesem Zeitraum die wichtigsten Quellen des frühen Hinduismus, des frühen Buddhismus und des frühen Jinismus, der drei wesentlichen bis heute fortbestehenden religiösen Überlieferungen, entstanden sind. Im Rahmen einer systematischen Untersuchung soll der Frage nachgegangen werden, wie sich diese spezifische Prestigebildung vollzogen hat.