Formen von Prestige in Kulturen des Altertums
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Gregor Neunert

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Gregor Neunert (Ägyptologie)

Prestige und Deir el-Medine

Die Arbeitersiedlung Deir el-Medine auf dem westlichen thebanischen Nilufer wurde Anfang der 18. Dynastie (um 1500 v. Chr.) unter Thutmosis I. gegründet und war mehr als 400 Jahre lang die Wohnstätte der Arbeiter, die mit dem Bau der Gräber im Tal der Könige und Tal der Königinnen betraut waren. Die Arbeiterschaft lebte an einem von der übrigen ägyptischen Bevölkerung mehr oder minder separierten Ort, der durch ein staatlich organisiertes System versorgt wurde. Die engen regionalen Grenzen von Wohnstätte und Arbeitsplatz bedingten die Entwicklung einer in sich relativ geschlossenen Gesellschaft, die durch archäologische wie textliche Quellen gut dokumentiert ist.

In der Dissertation soll die Frage nach der zwischenmenschlichen Prestigevermittlung untersucht werden. Anhand soziologischer und ethnologischer Grundlagen werden die Begriffe „Prestige“ und „Status“ und ihre Bedeutung für das Gesellschaftssystem von Deir el-Medine untersucht. Fragen nach dem Erhalt von „Prestige“ und wie die damit einhergehenden Pflichten und Privilegien das individuelle Ansehen einer Person erhöhen und diese in der Gemeinschaft platzieren können, stehen hierbei im Mittelpunkt. Damit eng verknüpft ist die Frage nach der Darstellung von Prestige durch materielle Medien wie Besitz, Grab, Grabbeigaben aber auch durch Handlungen.