Formen von Prestige in Kulturen des Altertums
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Angelika Starbatty

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Angelika Starbatty (Alte Geschichte)

Verkleidung und Maskerade in der Antike

Ausgangspunkt des Dissertationsprojekts ist der bekannte Umstand, dass Kleidung in der griechischen und römischen Antike die soziale Stellung von Personen innerhalb der Gesellschaft angegeben hat und als Statussymbol wirksam war. Kleidung spiegelte folglich die Zugehörigkeit zu einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe und sozialen Schicht wieder; sie war eine Art äußeres Erkennungszeichen und dokumentierte den Platz, den ihr Träger in einer Gemeinschaft einnahm. Zugleich verdeutlichte sie das Prestige, das eine Person besaß, oder das aufgrund besonderer, etwa militärischer Erfolge zuerkannt wurde (z.B. römisches Triumphalgewand). Um die prestigeträchtige Funktion bestimmter Formen von Kleidung verstehen zu können, ist die Betrachtung von Verkleidungen und Maskeraden von besonderem Interesse. Sie verfolgen meist den Zweck, Identitäten neu zu gestalten, also einen Rollenwechsel herbeizuführen oder in Form karnevalesker Feiern eine Gegenwelt zu produzieren.

Die Grundzüge der Verkleidung können allerdings nur vom Wesen des Kleids und der Identität des Trägers aus verstanden werden. Im Rahmen der Dissertation soll zu diesem Zweck unter Berücksichtigung unterschiedlicher Fragestellungen (beispielsweise nach der Funktion, die Kleidung im Allgemeinen als Prestigeobjekt im Kontext der alltäglichen Legitimation gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse übernahm und nach der Rolle, die dabei Verkleidungen im Besonderen spielten) eine systematische Sichtung entsprechender Passus in der antiken Literatur durchgeführt werden. In methodischer Hinsicht können aufgrund des Charakters von Kleidung als Kommunikationsmedium rhetorische Kategorien eine wichtige Rolle spielen, nicht zuletzt weil diese aufgrund des außerordentlichen Stellenwerts der Rhetorik in Ausbildung und politischer Praxis den Zeitgenossen als Deutungs- und Verständnismuster immer gegenwärtig waren.

Die Zielsetzung dieses Dissertationsprojekts besteht neben der systematischen Auswertung des Materials in einer Beurteilung der unterschiedlichen Arten von Identitätswechsel. Dafür bieten sich verschiedene Untersuchungsfelder an, wie zum Beispiel Herrscherverkleidungen, Verkleidungen und Maskeraden im Rahmen der Festkultur, an der alle Schichten der Bevölkerung partizipierten, oder Verkleidungen, die als Kriegslisten überliefert sind.